Name der Lagerstätte: Stamm Asser Fundgrube


Lage: Bei Raschau am Graul


Erze: Rot- und Brauneisenerz, Arsenkies, Kobalt, Nickel, Wismut,
Schwefelkies, Rotgültigerz, gediegen Silber,
untergeordnet Kupferkies und Zinkblende


Gangarten: Quarz, Letten
Nebengestein: Glimmerschiefer


Betriebszeiten: In den Erzlieferungsextrakten wird Stamm Asser 1698 erstmalig erwähnt. In den Akten wird die Stamm Asser Fdgr. 1731 erstmalig erwähnt. Bis1929 ging in dieser Grube Bergbau um. Von 1924-1929 wurde der Betrieb im Kleinen aufrecht erhalten, bis 1938 in Fristen gehalten und dann stillgelegt. Es wurden später bis 1942 noch einmal Untersuchungsarbeiten unter und über Tage durchgeführt, jedoch zu Betriebsaufnahme kam es nicht.


Quellennachweis: Akte Bergamt Schneeberg Bd. I-VIII 1731-1938 Nr. 1331 Bd. I-IV und
Nr. 100 E Bd. V-VIII im Archiv der Bergakademie Freiberg
 H. Müller:
"Über die Erzlager  im Glimmerschiefergebiet des oberen Erzgebirges". 1851 - Manuskript im B. Arch. G.U.25
Akte Die Grubenbaue am Graul, Bergamt Schneeberg 1803 Nr. 1332 im Archiv der Bergakademie Freiberg
Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen;
Lafo-Akte Nr. 142 201 (im Archiv der Bergakademie Freiberg);
Akte LePyrit betr. Schwefel- und Arsenkieslagerstätten Stamm Asser-Raschau (im Akten-Archiv des VEB Geolog.Erk. Süd)


Sonstiges: Die Grube Stamm Asser baute hauptsächlich auf:
Kieslager, Eisensteinlager und Manganmulmlager.
Die Kieslager am Graul werden zu den kontaktmetasomatischen Kieslagern mit Skarngesteinen vom Schwarzenberger Typus gerechnet. Sie führen hauptsächlich Schwefel- und Arsenkies. Der Lagerzug erstreckt sich auf etwa 400m Länge und besteht aus zwei Hauptlagern, die sich im südlichen Teil in mehrere Teillager aufspalten. Die Mächtigkeit der Teillager wechselt von 0,5-4,0 m Sie haben meist ein gleiches Streichen und Fallen wie die Muskowitschieferschichten, etwa N-S/10-30° 0. Die Kieslager werden in diesem Gebiet von zahlreichen Erzgängen durchsetzt, die der Kobalt-Silber-Wismutformation angehören


Erzgänge:
Christiane Flachen: ca. 20cm mächtig, Streichen/Fallen 165°/42° 0
Die Gangausfüllung besteht aus Rotgültigerz, haarförmig, gediegen Silber, Quarz und Letten

Susanna Stehender: 13-24cm mächtig, Streichen/Fallen 15°/70° 0
Er besteht aus aufgelöstem Kies und Letten mit etwas silberhaltiger Schwärze

Desgeichen wurden noch der Weiser Schaf Flachen und der Gottes Segen macht reich Flachen genannt.

Das Gebiet gehört hauptsächlich der Glimmerschieferformation, die erzführend ist an. Es ist umschlossen einerseits von Quarzglimmerschiefer und nach Süden zu vom Quarzbrockenfels. Eisenstein wurde auf den Lagern König David Lager, Hoffnung Gottes Lager, Hilfe Gottes Lager, St. Georg Lager und auf dem Abraham
Lager gewonnen.



Förderzahlen: unter Stamm Asser Fdgr. Samt Zubehör am Graul:
 
1698-1767 84684 Ztr. Arsen- oder Rauschgelbkies
26856 Ztr. Rohstein- oder Schwefelkies
1774 11 Ztr. 7 lb. Erz, dar. 3 Mark 7 Loth 1 Qu. Feinsilber
1786, 1799 81 1/8 Ztr. 2 1/4 lb. Erz, dar. 48 Mark 12 Loth 2 Quent Feinsilber
1855-1865 2775,0 Ztr. Vitriolkies
516,0 Ztr.Vitriolmulm
3326,5 Ztr. Arsenkies
22928,0 Ztr. Schwefelkies
184,0 Ztr. Schwabenerde
138,0 Ztr. Roher gelber Ocker
446 Fuder 198 Ztr. Eisenstein
1868-1883 18943,0 Ztr. Schwefelkies
283,0 Ztr. Arsenkies
3670,0 Ztr. Schwefel- und Vitriolkies
4860,0 Ztr. Vitriolkies
1973,0 Ztr. Vitriolmulm
99,0 Ztr. Schwabenerde
58,0 Ztr. Arsenikmehl
1884-1924 4116,0 t Eisenerze
0,17 t Eisenerze und Eisenocker
89,88 t Kobalterze
688,17 t Schwefelkies
3,61 t Vitriolkies
25982,88 t Brauneisenstein
4600,9 t Rot- und Brauneisenstein
2434,59 t Arsenkies
713,35 t Arsen- und Schwefelkies
11,8 t. Schwabenerde
11826,94 t Wismut- und Kobalterze
1534,35 t Wismut-, Kobalt- und Nickelerze
2742,57 t Manganerz
2055,61 t Brauneisenerz
50,32 t Wismuterz
204,13 t Manganmulm
2189,27 t Arsenerz
1471,66 t Arsenerz und Schwabenerde
361,27 t Farbenerde
471,72 Mark Schaustuffen


Belegung:

1868-1883 im Durchschnitt zwischen 1 - 10 Mann
1886-1899 im Durchschnitt zwischen 3 - 26 Mann
1900-1929 im Durchschnitt zwischen 4 - 24 Mann
 
 

nach: Arndt Schubert, Schwarzenberg